Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens
AG Säugetierkunde in NRW
Der Atlas zeigt Ihnen auf Basis von Topographischen Karten das Vorkommen heimischer Säugetierarten. Probieren Sie es aus.
Sumpfspitzmaus
Neomys anomalus
Startjahr
Endjahr
Die Sumpfspitzmaus ist die kleine Schwester der Wasserspitzmaus. Sie ist kleiner und hat einen kürzeren Schwanz und Hinterfuß. Die bei der Wasserspitzmaus auffälligen Borstensäume an Hand und Fuß sind bei der Sumpfspitzmaus schwach ausgeprägt und vor allem fehlt der Borstenkiel auf der Schwanzunterseite. Typisch sind die blaugraue Rücken- und weißlich abgesetzte Bauchfärbung. Die Art kommt nur an naturnahen kleinen bis größeren Gewässern und angrenzenden Sumpfwiesen oder Bruchwäldern mit dichter Vegetation vor. Das Spektrum der Lebensräume kann dabei von Orchideenwiesen bis zu Brennesselbeständen entlang von langsam bis schnell fließenden Gewässern reichen.
Der Verbreitungsschwerpunkt der Art liegt im Mittelmeergebiet. Bei uns kommt sie nur reliktär am Nordrand der Eifel und des Westerwaldes vor. Aus Westfalen ist nur ein Fund aus Gilsbach im Kreis Siegen bekannt; in römischer Zeit (vor etwa 2000 Jahren) kam die Art auch im Kreis Unna vor. Im Rheinland reihen sich wenige Funde vom Bergischen Land bis in die südliche Eifel. Aktuelle Nachweise (ab 2000) aus NRW sind nicht bekannt. Im benachbarten Luxemburg scheint die Sumpfspitzmaus etwas häufiger zu sein. Insgesamt bleibt sie eine Rarität.
Literatur
- HUTTERER R (1984): Sumpfspitzmaus - Neomys anomalus Cabrera, 1907. In: Schröpfer R, Feldmann R, Vierhaus H (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abh. Westf. Mus. Naturk. 46 (4): 68-69.
- JUNCK C (1993): Erstnachweis der Sumpfspitzmaus, Neomys anomalus Cabrera, 1907, in Luxemburg (Mammalia, Insectivora). Bull. Soc. Nat. luxemb. 94: 111-116.
Textautor
Rainer Hutterer
Empfohlene Zitierweise
Hutterer R (2024): Sumpfspitzmaus (Neomys_anomalus).In: AG Säugetierkunde NRW — Online-Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens. Heruntergeladen von saeugeratlas-nrw.lwl.org am 21.11.2024