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Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens

AG Säugetierkunde in NRW

Der Atlas zeigt Ihnen auf Basis von Topographischen Karten das Vorkommen heimischer Säugetierarten. Probieren Sie es aus.

Sikahirsch

Sika deer

Rote Liste NRW: nb nicht bewertet

Cervus nippon

Startjahr

Endjahr

 

Artfoto
Foto: Henning Vierhaus
Der Sikahirsch ist in Ostasien (Sibirien, China, Vietnam) sowie in Japan zu Hause. Er ist mit dem Rothirsch näher verwandt und in Gehegen, wo beide Arten zusammen gehalten wurden, ist es gelegentlich zu Kreuzungen zwischen ihnen gekommen.
Sikas sind kompakt gebaut und deutlich kleiner als Rothirsche. Das maximal entwickelte Geweih hat selten mehr als acht Enden. Im Sommer ist das Fell besonders der weiblichen Tiere rotbraun und deutlich gefleckt, die Hirsche können im Winter recht dunkel und weitgehend ungefleckt sein. Die Brunftzeit liegt später im Jahr als beim Rothirsch. Sikahirsche röhren nicht: Der Brunftruf ist vielmehr ein charakteristischer Pfeifton. Sikas wurden insbesondere wegen ihres als Heilmittel angesehenen Geweihes in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet seit langer Zeit nicht nur lokal bis zur Ausrottung gejagt, sondern sind sehr häufig gehandelt und in Gattern gehalten worden, sodass heute eine Differenzierung in Unterarten kaum noch sinnvoll ist. Erst recht ist es nicht möglich die in Deutschland anfangs als Gatterwild eingeführten Sikas sicher einer anerkannten Unterart zuzuordnen.

In NRW gibt es zwei Vorkommen, die die Nachkommen von ins Freie gelangten Gatterhirschen sind. Die Sikas im Arnsberger Wald entsprechen dem nipponoiden Typ, das heißt sie gehen wohl auf Importe aus Japan zurück, wo die Art deutlich kleiner ist als im Norden des festländischen Verbreitungsgebietes. Die Sikas im Weserbergland des Kreises Höxter sind wohl eine Mischform von Japan-Sikas und dem ostsibirischen Dybowski-Hirsch.

Literatur:

  • EICK E (1984): Sikahirsch - Cervus nippon Temminck, 1826. In: SCHRÖPFER R, FELDMANN R, VIERHAUS H (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abh. Westf. Mus. Naturkde. 46: 340-350.
  • KRAPP F, NIETHAMMER J (1986): Cervus nippon Temminck, 1836 - Sikahirsch. ). In: NIETHAMMER J, KRAPP F (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas, AULA-Verlag, Wiesbaden. Band 2/II Paarhufer: 159-172.

Textautor

Ernst Eick und Henning Vierhaus

Empfohlene Zitierweise

Eick E, Vierhaus H (2024): Sikahirsch (Cervus_nippon).In: AG Säugetierkunde NRW — Online-Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens. Heruntergeladen von saeugeratlas-nrw.lwl.org am 21.11.2024

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