Für die Menschen. Für Westfalen-Lippe.
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Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens

AG Säugetierkunde in NRW

Der Atlas zeigt Ihnen auf Basis von Topographischen Karten das Vorkommen heimischer Säugetierarten. Probieren Sie es aus.

Mensch

Human

Rote Liste NRW: u Ungefährdet

Homo sapiens

Startjahr

Endjahr

 

Artfoto
Foto: LWL-Medienzentrum für Westfalen/Böckenhoff
Die einzige in NRW auftretende Primatenart ist der Mensch. Das hervorragendste Merkmal der Art ist ihr körperlich aufrechter Gang. Die Hinterbeine ermöglichen eine Fortbewegungsweise, bei der die Vordergliedmaßen nicht eingesetzt werden müssen, sie stehen für andere Tätigkeiten zur Verfügung. Die Kopf-Rumpf-Länge der Männchen liegt bei durchschnittlich 1,81 m, Weibchen sind ca. 10 cm kleiner. Der Schwanz ist zurückgebildet und i.d.R. nicht messbar. Die Hautfarbe der autochthonen Bevölkerung ist ein Rosa in unterschiedlichen Nuancen. Meist ist aber von der Haut nicht viel zu sehen, da die Art den größten Teil ihres Körpers in den vielen Situationen aus klimatischen und kulturellen Gründen mit Textilien bedeckt. Die Körperbehaarung ist oft nur schwach ausgebildet. Die Farbe der Kopfbehaarung ist sehr variabel und kann auch beim gleichen Individuum kurzfristig wechseln.

Die ersten Besiedlungsspuren nach der letzten Kaltzeit stammen im Rheinland aus einer Zeit von vor 13.300 - 14.000 Jahren (Mensch von Oberkassel) und in Westfalen aus einer Zeit vor 10.700 Jahren (Balver Höhle). Die Besiedlung erfolgte während der gleichen Epoche, was auf eine zunächst gleiche kulturelle Entwicklungsstufe schließen lässt. In Nordrhein-Westfalen scheint es zwei abgrenzbare Formen zu geben, die sich jedoch nur im Verhalten unterscheiden: Es gibt eine östlichere solitäre Form, die deutliche Reviere ausbildet. Die monogam lebenden Paare sind sehr standorttreu, mitunter fast sessil und interagieren nur wenig mit Artgenossen. Die westliche soziale Form zeigt auffällige Verhaltensweisen, deren Funktion noch nicht näher erforscht ist. Vermutlich liegt dies darin begründet, dass es während der Eisenzeit stärkeren Genfluss aus dem Mittelmeerraum gegeben hat, von dem jedoch nur die Rheinebene merklich beeinflusst wurde.
Neben dem Biber ist der Mensch die einzige heimische Säugetierart, die ihren Lebensraum grundsätzlich selbst gestalten kann, was die Art in Mitteleuropa auch exzessiv getan hat.
Auf Meßtischblatt-Quadrantenbasis ist die Art in NRW flächendeckend verbreitet, es gibt kaum einen Landschaftsausschnitt, in dem sich keine Tätigkeitsnachweise des Menschen finden lassen. Bzgl. der Produktion von Biomasse dürfte die Art mit 17,84 Millionen Individuen in NRW (Stand 2012) einen Spitzenplatz unter den freilebenden Wirbeltieren belegen.

Textautor

Holger Meinig

Empfohlene Zitierweise

Meinig H (2024): Mensch (Homo sapiens).In: AG Säugetierkunde NRW — Online-Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens. Heruntergeladen von saeugeratlas-nrw.lwl.org am 21.11.2024

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