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Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens

AG Säugetierkunde in NRW

Der Atlas zeigt Ihnen auf Basis von Topographischen Karten das Vorkommen heimischer Säugetierarten. Probieren Sie es aus.

Iltis

European polecat

Rote Liste NRW: V Vorwarnliste

Mustela putorius

Startjahr

Endjahr

 

Artfoto
Foto: Jan Ole Kriegs/LWL
Der Iltis, auch Waldiltis genannt, ist ein mittelgroßer Marder mit einem Körpergewicht von ca. 0,5 bis 2 Kilogramm. Auffälligstes Merkmal ist seine helle Gesichtsmaske, die helle Schnauze und die hellen Ohrränder. Der Rest des Körpers ist dunkel gefärbt mit einer typischen, hellen Unterwolle. Die Art ist vor allem nachts und in der Dämmerung aktiv und somit nur selten zu Gesicht zu bekommen. Iltisse leben einzeln, nähere Kontakte zu Artgenossen finden vor allem zur Paarungszeit statt. Auch wenn der Iltis im Gegensatz zum Beispiel zum Steinmarder weniger territorial ist, markiert er seine Streifgebiete mit Hilfe eines intensiv riechenden Analdrüsensekrets, welches auch bei großer Aufregung freigesetzt wird, daher auch der Spruch stinkt wie ein Iltis und sein Beiname Stinkmarder.
Als Lebensraum nutzt die Art bevorzugt strukturreiche Landschaften mit Fließ- und Stillgewässern sowie Feuchtgebieten. Die Hauptnahrung des Iltis sind in unseren Breiten Kleinsäuger und Amphibien. Insgesamt weist die Art aber ein großes Nahrungsspektrum auf, zu dem auch Kaninchen, Reptilien, Vögel, Regenwürmer und Pflanzen (vor allem Früchte) sowie Aas zählen. Regelmäßig werden an geschützten Stellen Nahrungsvorräte angelegt. Versteckplätze des Iltis befinden sich sowohl oberirdisch (z.B. unter Totholz, in Baumhöhlen, in Laubhaufen), als auch unterirdisch beispielsweise in Fuchs-, Dachs- oder Kaninchenbauten. Zum Teil werden eigene Baue angelegt. Vor allem Winter werden auch Gebäude bezogen.
Feinde der Art sind zum Beispiel Füchse, Haus- und Wildkatze, Hunde und der Uhu. Auch trockene Sommer und sehr kalte Winter können dem Iltis das Leben schwer machen. Anthropogen verursachte Verluste ergeben sich vor allem durch Autoverkehr und Bejagung. Darüber hinaus führt der Verlust von Strukturvielfalt durch intensive landwirtschaftliche Nutzung, Beseitigung von Gehölzstrukturen und Säumen sowie Trockenlegung von Feuchtgebieten zu einer Verringerung der Lebensraumqualität für den Iltis ebenso wie für seine Beutetiere. Außerdem wurden bei der Art zum Teil hohe Belastungen durch Pestizide festgestellt.

Der Iltis ist in NRW flächendeckend vertreten, wobei sich ein Verbreitungsschwerpunkt in den nördlichen und westlichen Landesteilen (Westfälisches und Niederrheinisches Tiefland, Westfälische Bucht) befindet. Nach den in den Jagdstatistiken aufgeführten Fallwildzahlen (Totfunde ohne jagdliche Beteiligung) wird für die letzten 15 Jahre ein mehr oder weniger stabiler Bestand angenommen. Jagdstatistiken aus der Zeit von 1938/39 mit einer Jagdstrecke von mehr als dem Vierfachen der heutigen Zahlen legen nahe, dass diese Entwicklung nicht allein auf eine unterschiedliche Bejagungsintensität zurückzuführen ist, sondern auch auf einem Bestandsrückgang beruht.

Literatur:

Textautor

Meike Hötzel

Empfohlene Zitierweise

Hötzel M (2024): Iltis (Mustela_putorius).In: AG Säugetierkunde NRW — Online-Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens. Heruntergeladen von saeugeratlas-nrw.lwl.org am 21.11.2024

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