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Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens

AG Säugetierkunde in NRW

Der Atlas zeigt Ihnen auf Basis von Topographischen Karten das Vorkommen heimischer Säugetierarten. Probieren Sie es aus.

Gelbhalsmaus

Yellow-necked mouse

Rote Liste NRW: u Ungefährdet

Apodemus flavicollis

Startjahr

Endjahr

 

Artfoto
Foto: Henning Vierhaus
Die Gelbhalsmaus gehört zu den Echten Mäusen. Durch ihr Aussehen mit den großen dunklen Knopfaugen, den langen rundlichen Ohren (Mickey Mouse-Ohren) und dem langen Schwanz ist die Art ein echter Sympathieträger. Die Oberseite ist warm braun und klar von der weißen Unterseite abgesetzt. Namensgebend ist ein gelblich-braunes Brustband, das in variabler Ausdehnung die ansonsten weiße Unterseite durchzieht. Die Gelbhalsmaus gilt im Gegensatz zur nahe verwandten aber etwas kleineren Waldmaus (Apodemus sylvaticus), die auch in vielen offenen Habitaten vorkommt, als typische Waldart. Vor allem in Buchen- und Eichen-Hainbuchenwäldern ist sie verbreitet. Seit einiger Zeit wird sie jedoch auch in traditionell weniger bewaldeten Gebieten Nordrhein-Westfalens festgestellt.

Nachdem die Art vermutlich wegen ihrer großen Ähnlichkeit zur Waldmaus zuvor kaum Beachtung gefunden hatte, wurde die Gelbhalsmaus in den 1940er Jahren bei Altenhundem im Sauerland erstmals für Westfalen nachgewiesen, während der 1950er Jahre auch in Ostwestfalen. In den 1980er Jahr wurde eine recht scharfe Verbreitungsgrenze quer durch Nordrhein-Westfalen festgestellt, die im Verlauf ungefähr der Linie Köln, Ahlen, Minden entspricht. Während der letzten 20 Jahre fand dann eine nordwestliche Ausbreitung statt, so dass die derzeitige Verbreitungsgrenze bereits weit in den Niederlanden liegt. Heute ist NRW praktisch flächendeckend durch die Gelbhalsmaus besiedelt. Interessant ist dabei, dass die Art im selben Lebensraum wie die ähnliche Waldmaus gefunden wird, bei stark schwankenden Häufigkeiten beider Arten.

Literatur:

  • BERGER M, FELDMANN R (1997): Die Ausbreitung der Gelbhalsmaus, Apodemus flavicollis, im Münsterland. Abhandl. Westf. Mus. Naturk. 59: 135-142.
  • JESS A, KRIEGS JO, LINDENSCHMIDT M, REHAGE H-O, VIERHAUS H (2011): Die Ausbreitung der Gelbhalsmaus, Apodemus flavicollis, in den Nordwesten Westfalens. Natur und Heimat 71: 41-48.
  • NIETHAMMER J (1978): Apodemus flavicollis (Melchior, 1834) - Gelbhalsmaus. In: NIETHAMMER J, KRAPP F (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas, Wiesbaden. Bd. 1, Rodentia I: 325-336.
  • SCHRÖPFER R (1984): Gelbhalsmaus - Apodemus flavicollis (Melchior, 1834). In: SCHRÖPFER R, FELDMANN R, VIERHAUS H (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abhandl. Westf. Mus. Naturk. 46: 230-239.

Textautor

Jan Ole Kriegs

Empfohlene Zitierweise

Kriegs JO (2024): Gelbhalsmaus (Apodemus_flavicollis).In: AG Säugetierkunde NRW — Online-Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens. Heruntergeladen von saeugeratlas-nrw.lwl.org am 21.12.2024

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