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Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens

AG Säugetierkunde in NRW

Der Atlas zeigt Ihnen auf Basis von Topographischen Karten das Vorkommen heimischer Säugetierarten. Probieren Sie es aus.

Burunduk (Sibirisches Streifenhörnchen)

Siberian chipmunk

Rote Liste NRW: nb nicht bewertet

Tamias sibiricus

Startjahr

Endjahr

 

Artfoto
Foto: Jan Ole Kriegs, Ostsibirien 2008
Sibirische Streifenhörnchen oder Burunduks sind kleine Hörnchen, die durch fünf etwa gleich starke, markante Längsstreifen auf dem Rücken gekennzeichnet sind. Sie sind Bewohner des Waldgürtels des nördlichen Eurasiens. Ihr westlichstes natürliches Vorkommen reicht über den Ural bis in den Norden Russlands. Burunduks können gut klettern, halten sich aber meist am Boden auf, fressen überwiegend pflanzliche Kost und sammeln zum Herbst Vorräte, die während der Unterbrechungen des Winterschlafs verzehrt werden.
Wohl seit den 1960er Jahren und besonders in den beiden darauf folgenden Jahrzehnten wurde die Art gerne als Heimtier gehalten. Wahrscheinlich wurden hierfür Streifenhörnchen aus Ostasien importiert. Angesichts der Agiltät dieser Hörnchen ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder einzelne Tiere entkamen. Darüber hinaus wurden sie auch absichtlich freigelassen. Auf diese Weise konnte die Art an mehreren Orten in Mitteleuropa vorübergehend beobachtet werden; teils konnten sogar dauerhafte Kolonien entstehen.

Aus Nordrhein-Westfalen liegen einzelne Beobachtungen von Burunduks im Freiland vor und auf dem Waldfriedhof Lauheide bei Münster existierte über mehrere Jahre eine Kolonie dieser Art. Zurzeit sind freilebende Burunduks nur aus dem Wildpark Rolandseck (Rheinland-Pfalz) südlich von Bad Godesberg und dem Wildpark Heissiwald in Essen-Bredeney bekannt. Da es etliche weitere Streifenhörnchen-Arten in Nordamerika und in Asien gibt, die dem Burunduk sehr ähneln und einige davon auch im Tierhandel sind, wie etwa die Baumstreifenhörnchen aus Ostasien (Gattung Tamiops), sollten die Tiere einzelner Vorkommen wenn möglich kritischer auf ihre Artzugehörigkeit hin überprüft werden (siehe dazu auch Streifenbackenhörnchen).

Literatur:

  • GRIMMBERGER E (2014): Die Säugetiere Deutschlands. Quelle & Meyer, Wiebelsheim: 214-216.
  • KRAPP F (1978): Tamias sibiricus (Laxmann, 1769) - Burunduk. In: NIETHAMMER J, KRAPP F (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas, Wiesbaden. Band 1, Nagetiere I: 116-121.
  • MEINIG H, VIERHAUS H, TRAPPMANN C, HUTTERER R (2011): Artenverzeichnis und Rote Liste der Säugetiere - Mammalia - in Nordrhein-Westfalen, Stand August 2011.- In: LANUV (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 4. Fassung, 2011 - LANUV-Fachbericht 36, Band 2: 51-80.

Textautor

Henning Vierhaus

Empfohlene Zitierweise

Vierhaus, H (2024): Burunduk_(Sibirisches_Streifenhörnchen) (Tamias_sibiricus).In: AG Säugetierkunde NRW — Online-Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens. Heruntergeladen von saeugeratlas-nrw.lwl.org am 21.12.2024

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